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Quartier Lambertz
Würselen-Broichweiden

Wettbewerb um die Entwicklung des Quartier Lambertz in Würselen-Broichweiden

  • Entwurf:PLAN FORWARD GmbH
  • BGF:32.247 m²
  • Leistungen:Nichtoffener Realisierungswettbewerb nach RPW 2013
  • Zeitraum:Q1/2022
  • Auslober:Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG

Projektbeschreibung

Seit 2016 liegt das ehemalige Fabrikgelände des Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz am Standort Würselen-Broichweiden brach. Auf Grundlage eines nichtoffenen Realisierungswettbewerbs des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen soll die ca. 4 ha große Industriefläche in den kommenden Jahren als zukunftsfähiger Wohnstandort neu entwickelt werden soll.

Ziel des Verfahrens war es, beispielhafte Lösungen zu finden, wie Industriebrachen zu nachhaltigen und zukunftsfähigen Wohnquartieren - auch und insbesondere für Ortsteile von Mittelzentren - entwickelt werden können. Das Thema des Einsatzes von Holz als nachhaltiger Baustoff stellte dabei einen zentralen Aufgabenschwerpunkt dar.


Das Konzept von PLAN FORWARD

Bezüge aus der Umgebung bilden die Basis der Entwurfsidee der PLAN FORWARD GmbH. Eine, sich in die Landschaft öffnende Grünachse schafft die Verbindung zwischen den zentralen Bereichen und dem nach außen in die Landschaft führenden bestehenden Rad- und Fußweg. Diese Achse bildet das autofreie Rückgrat des Quartiers. Parallel dazu entsteht im Süden eine Erschließungsachse (Spielstraße), die nötige Wege wie den Hol/ Bring-Verkehr zur Kita oder das Anfahren der Gebäude zum Ausladen gewährleistet.

Insgesamt sind ca. 300 Wohnungen im Lambertz Quartier konzipiert, die vielfältigste Wohnformen anbieten können. Die städtebauliche Struktur basiert auf ähnlich großen Baufeldern, die sich jeweils um die zwei Quartiersplätze gruppieren, von denen der im westlichen Bereich liegende größere Platz eine „Mitte“ für das gesamte Areal darstellt. Dort befindet sich die Kita, deren Vorbereich durch den großen erhaltenswerten Baum markiert wird. Westlich und östlich des Platzes befinden sich Café, Co-Working und Gemeinschaftsräume wie Hobbyräume.

Unterschiedliche Nutzungsräume wie Spiel, Sport und Gardening akzentuieren insgesamt drei unterschiedliche Freiraumhierarchien und schaffen eine identitätsstiftende Grundstruktur. Insgesamt entsteht ein grünes Quartier, das einen hohen Entsiegelungsgrad aufweist und unterschiedliche Aufenthaltsräume bietet.

Die Baufelder sind flexibel bebaubar und bilden durch die gemeinsame Anordnung von Geschosswohnungsbau, Punkthäusern und Einfamilienhäusern lebendige, gemischte Nachbarschaften. Bei Bedarf können weitere Bauflächen zukünftig flexibel entwickelt und über das Gebiet erschlossen werden.

Holz spielt als CO²-neutraler und vor allem regional sehr gut verfügbarer Baustoff eine wesentliche Rolle im Entwurf der PLAN FORWARD. Zentraler Aspekt der Nachhaltigkeit ist die dauerhafte Wertbeständigkeit bei geringen Unterhaltskosten. Aufgrund ihrer Struktur können die Gebäude effizient in Holz-Hybridkonstruktion errichtet werden.

Neben der Verwendung nachhaltiger, langlebiger, energiesparender und ökologischer Baustoffe stellt auch ein aktives Begrünungskonzept, minimale Versiegelung der Flächen und ausreichend dimensionierten Retentionsflächen eine wesentliche Rolle. Die Nutzung einer auf den Eigenbedarf ausgerichteten PV-Anlage sowie die Begrünung der Dächer als z.B. Bienenwiese ist neben dem bewusst auch sichtbaren Baustoff Holz selbstverständlicher Teil des Entwurfs von PLAN FORWARD für das Lambertz Quartier.